Quartiersmanagement Weimar-West

 

Biotop & Schutzgebiet Paradies

Foto: Quartiersmanagement

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Allgemeines

Das Biotop erstreckt sich über eine Fläche von 16,5 Hektar zwischen Weimar-West, der Gaberndorfer Straße und der Bahntrasse Erfurt - Leipzig/Halle. Der geschützte Landschaftsbestandteil "Paradies" ist ein ehemaliges Feuchtgebiet und ist Teil des Biotopverbundes der Asbachaue.

Nutzen & Schutzzweck

Das Paradies stellt ein großes Naherholungsgebiet für die Bewohner Weimar-Wests dar. Durch seinen parkartigen Baumbestand und das Grünland mit vielen Blühaspekten und einer reichen Vogelwelt lädt das Gebiet zum Verweilen und Spazierengehen ein.

Des Weiteren ist das Paradies wichtig für das Stadtklima als Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet und kühlt somit in heißen Sommern die Innenstadt ab.

Neben der Funktion als Naherholungsgebiet ist dieser Landschaftsteil ein wertvolles Schutzgebiet und Lebensraum vieler Pflanzen- und Tierarten, unter denen einige Arten stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind.

  • Foto: Admiral - Rainer Trautmann
  • Foto: Kröte - Rainer Trautmann
  • Foto: Vogel - Rainer Trautmann
  • Foto: Zauneidechse - Rainer Trautmann
  • Foto: Schachbrettfalter - Rainer Trautmann

Das Paradies besitzt einen umfangreichen Baum- und Strauchbestand und einen erstaunlich großen Artenreichtum, so zum Beispiel über 50 Vogelarten und zahlreiche Insektenarten.

Grafik: Regeln im Paradies

  • Foto: gemähtes Gelände - Dr. Ahrenhövel
  • Foto: Herbstkrokusse - Dr. Ahrenhövel
  • Scan: Infotafeln für das Paradies 1996 - Bürgerinformation WE-West
  • Foto: Impression Paradies - Quartiersmanagement
  • Foto: Verschmutzung Paradies - Quartiersmanagement
  • Foto: Asbach im Paradies - Quartiersmanagement
  • Foto: Impression Paradies - Quartiersmanagement
  • Foto: Tümpel Paradies - Quartiersmanagement

Wann wurde das Paradies zum geschützten Landschaftsbestandtteil?

Das Bild von 1964 zeigt eine Aufnahme des Geländes, wie es als Müllabladefläche genutzt wurde. In den 1970/80er Jahren kam es im „Paradies“ zu einem großen Verlust von Pflanzen- und Tierarten, zum größten Teil durch Melioration, Bauschuttverkippung, Wohnungsbau und landwirtschaftliche Intensivnutzung. Vor allem kam es durch die letzten beiden Maßnahmen zu einem größeren Verlust an Feuchtgebietsflächen, wodurch heute nur noch ein
Bruchteil des eigentlichen Landschaftsteils vorhanden ist.

Weitere Verluste an Biotopflächen im „Paradies“ wollte man nach der Wende 1989/1990 verhindern. Im Jahr 1990 wurde das Gebiet "Paradies" nach Naturschutzrecht zunächst einstweilig sichergestellt.

Foto: J. Heimann - 1964 - Fläche des heutigen Biotops - Blick zum damaligen Flugplatzes in Weimar-West

Um das Bewusstsein der Bevölkerung positiv zu beeinflussen legte man ein Konzept für die Pflege des Biotops vor. In der dritten Bürgerinformation vom 19.10.1991 hieß es unter anderem: "Das Konzept soll ein verträgliches Miteinander von Mensch und Natur, von Erholungs- und Lebensraum der ansässigen Pflanzen und Tierwelt zum Ziel haben. [...] Eins solches solidarisches Miteinander von Mensch und Natur geht nicht ohne ein entsprechendes anspruchsvolles Verhalten."

Die endgültige Unterschutzstellung als geschützter Landschaftsbestandteil erfolgte im Jahr 2001 mit einer Gebietsgröße von 16,5 Hektar.

Wissenschaftliche Abhandlung zum Schutzgebiet

Im Jahre 2010 erschien in den „Thüringer Faunistischen Abhandlungen“ ein umfangreicher Beitrag zur Biotopund
Artenausstattung des Schutzgebietes „Paradies“. Diese Abhandlung dazu können Sie hier downloaden.

Quellen:

  • Bürgerinformationen 1-30 aus Weimar-West
  • Broschüre: Unter Naturschutz stehende Schutzgebiete und Naturdenkmale in der Stadt Weimar; 2013: Stadtverwaltung Weimar
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